Kleine blaue Pinguine oder seltene Gelbaugenpinguine - Das ist der Südosten der Südinsel
Die Catlins hinter mir gelassen, viele schöne Fotos auf der Kamera und gut gelaunt, ging es mit meinem Madza 3 Mietwagen weiter nach Dunedin. Ich war schon ganz gespannt auf die Ostküste der Südinsel denn es gibt hier besondere Tiere, nämlich Pinguine und zwar nicht irgendwelche sondern winzig kleine und super seltene. Also ich finde Pinguine ja mega und du? Wenn du sie genauso feierst wie ich, dann lies gespannt weiter und schau dir die vielen tierischen Bilder an.
Dunedin
Angekommen in Dunedin checkte ich schnell in mein Hostel ein und parkte mein Auto an einer sehr steilen Straße, was aber ohne Probleme funktionierte. Ich erkundete erstmal die Innenstadt und vor allem die schönen Gebäude. Das Bahnhofsgebäude hatte einen tollen Stil und die schön gestalteten Gärten davor haben mir gut gefallen. Mit ein paar an einem Foodtruck gekauften Churros setzte ich mich auf eine Bank und genoss die Atmosphäre.
Ganz besonders schön ist die Streetart in der Innenstadt Dunedins. Populär sind dabei die verschiedenen Tiere wie z.B. Pinguine oder Vögel, aber auch ein Porträt von Ed Sheeran wurde zu einem häufig fotografierten Spot in der Stadt. Ich liebe Streetart und freue mich immer welche zu sehen, denn diese ist meistens besonders bunt und verziert auch die nicht so hübschen Ecken einer Stadt.
Heute geht es steil dachte ich mir und machte mich zur etwa drei Kilometer nördlich liegenden Baldwin Street auf. Die Baldwin Street ist die steilste Straße der Welt und liegt im nördlichen Teil Dunedins. Wenn man von unten hinauf guckt sieht sie nicht so extrem aus aber geht man hinauf merkt man schnell wie steil sie wirklich ist. An der steilsten Stelle hat die ca. 350 Meter lange Straße eine Steigung von etwa 35 Prozent. Richtig cool sieht es aus wenn man die Häuser von der Straße aus fotografiert, so sieht man wie steil sie wirklich ist. Es gibt auch schon einige verrückte Rekorde welche dort aufgestellt wurden. Hierzu gehören z.B. mit Inline Skatern hinauf zu fahren oder mit dem Fahrrad mit ca. 120km/h hinab zu rasen.
Raus aus der Innenstadt Dunedins ging es anschließend an den Tunnel Beach. Hierfür wanderte ich die Küste hinab über einen sehr schönen Wanderweg mit einer tollen Aussicht über das tosende Meer. Unten angekommen musste man durch einen in den Fels geschlagenen Tunnel hinab um an den Strand zu gelangen. Etwas abgelegen und wellig aber für eine kurze Pause perfekt.
Etwas weiter entfernt von der Stadt befindet sich der Sandfly Beach, dessen Name nicht von den Sandfliegen, sondern vom Sandflug kommt. Wenn man am Strand nach einer kurzen Wanderung ankommt sieht man auch schon die unzähligen Seelöwen die gemütlich am Strand herum liegen. Manche könnte man mit Steinen verwechseln, wenn sie sich aber aufbäumen sieht man wie mächtig diese riesen Tiere sind. Einen Abstand von mindestens zehn Metern haltend schlenderte ich über den Strand und wartete auf die Ankunft der Gelbaugenpinguine, welche vor dem Sonnenuntergang aus dem Meer zurück kommen sollten. Nicht mehr damit rechnend sah ich plötzlich drei Gelbaugenpinguine die Dünen hoch wandern. Wenn du auch mal dort vorbeikommst solltest du gegen etwa 18:00 Uhr dort sein. Auch wenn es sich dann etwas hinziehen könnte bis die Pinguine aus dem Meer kommen, möchte man es doch nicht verpassen. Die Gelbaugenpinguine sind die seltensten Pinguine der Welt, die nur im Süden der Südinsel Neuseelands und auf den kleinen Inseln unterhalb Neuseelands zu finden sind. Umso glücklicher war ich diese seltenen Exemplare zu entdecken, zu beobachten und zu bestaunen.
Moreaki
Von Dunedin ging es anschließend weiter nach Oamaru, aber wie auf jeder anderen Fahrt durch Neuseeland standen ein paar, vorher auf Google Maps gefundenen Stopps, auf dem Plan. Nach einer relativ kurzen Fahrt von ca. einer Stunde kam ich am Katiki Point Lighthouse an. Vorbei am Leuchtturm ging es zu einem erhobenen Küstenpfad auf dem es extrem windig war. Viel spannender als der Leuchtturm war aber der Gelbaugenpinguin der über die Felsen entlang der Küste watschelte. Für mich ist das immer ein Spektakel, aber leider war er etwas weit entfernt, jedoch kann man ihn einigermaßen gut auf dem Foto erkennen.
Wenn man an der Ostküste entlang fährt kommt man auch an den Moeraki Boulders vorbei. Was dich hier erwartet? Eigentlich nicht viel, es liegen einfach nur runde Steine am Strand im Wasser und sehen aus wie Dinosaurier Eier. Die leichte Brandung eignet sich perfekt für ein paar Langzeitbelichtungen, denn die Wellen umspülen die Felsen und ziehen so einen hübschen Schleier. Als ich dort also meine Fotos machte fragte mich plötzlich ein Mann ob ich ein paar Fotos von ihm machen könnte. Ich bejahte und das lustige ist, dass er überall in Neuseeland sein Hobbit Kostüm auspackt und damit Fotos vor den bekanntesten Sehenswürdigkeiten machen lässt. Irgendwie lustig und eine spannende Idee und die Fotos wurden wirklich lustig. Ich habe ihn später nochmal in Lake Tekapo getroffen, da denkt man sich immer wie klein und persönlich Neuseeland ist.
Vergleich doch einfach mal die Langzeitbelichtungen mit den normalen Fotos. Ist der Unterschied nicht super und macht die Fotos ganz besonders? Ich bin echt ein Fan davon auch wenn es seine Zeit benötigt.
Oamaru
Oamaru ist die Stadt der Pinguine. Neben kleinen blauen Pinguinen gibt es auch hier die seltenen Gelbaugenpinguine. Die Stadt selber hat aber auch Einiges zu bieten. Vom Oamaru Aussichtspunkt erhält man eine erste Übersicht über die gesamte Stadt und hierbei kann auch direkt das türkisfarbene Wasser überzeugen. Wieder zurück in der Stadt findet man auch einige hübsche Gebäude und Kirchen. Besonders das Victorian Heritage Centre, eine Straße, welche mich etwas in die Vergangenheit versetzt fühlen lies, überzeugte mit seinem Charme.
Etwas ausserhalb der Innenstadt Oamarus befindet sich der botanische Garten. Er ist sehr schön bunt und die Blumen blühen prächtig, aber auch die Vögel im Park flogen fröhlich hin und her. Botanische Gärten stehen ja immer auf meiner „Want to see“ Liste, denn sie beruhigen mich und ich freue mich immer über die Stille und die hübsche Flora und Fauna. Gehst du auch gerne in botanische Gärten?
Das Pier in der Nähe der Blue Penguin Colony war für mich ein ganz besonderer Fotospot. Hier konnte ich viele schöne Langzeitbelichtungen aufnehmen und es gab viele lustige Momente, denn öfters dachten andere Touristen, dass die Tiere auf dem Pier alles Pinguine wären und haben sich gefragt wie sie dort hochgekommen sind. Ein paar von Ihnen musste ich dann leider enttäuschen und ihnen erklären, dass es Kormorane sind. Trotzdem faszinierend wie viele Kormorane sich dort aufhalten. Wie findest du die Langzeitbelichtungen? Diese haben bis zu drei Minuten benötigt, was die Wolken am Himmel speziell fließend machte und irgendwie so aussieht als würde die Zeit hinter der Absperrung schneller vergehen.
Das absolute Highlight in dieser kleinen beschaulichen Stadt ist aber definitiv die Blue Penguin Colony am Ende der Bucht von Oamaru. Die Schilder zeigen bereits was man hier finden kann und zwar Pinguine. Hier soll man besonders langsam fahren da die Pinguine öfters auch mal die Straßen überqueren. Damit man auf jeden Fall Pinguine zu sehen bekommt kann man abends eine Aussichtstribüne besuchen die um den Ankunftspunkt der Pinguine gebaut wurde. Einerseits eine gute Idee um den Pinguinen eine sichere Umgebung zum nisten zu bieten, andererseits schon eine teuere Angelegenheit was schon ein bisschen einer Touristen Abzocke gleicht. Der Sitzplatz in der Premium Tribüne, von wo man den besten Blick auf die ca. 5 Meter entfernten kleinen blauen Pinguine hat kostete mich 55 NZ$ (31€), die normale Tribüne hätte 40 NZ$ (23€) gekostet. Auch wenn es sehr teuer war hat es sich definitiv gelohnt, denn man konnte an diesem Abend ganze 191 kleine blaue Pinguine vom Fischen nach Hause kommen beobachten können. Mit ihren ca. 35 cm sind die kleinen Blauen die kleinste Pinguinart und verzaubern einfach einfach Jeden mit ihrem tollpatschigen Gewatschel. Leider durfte man hier keine Fotos aufnehmen, was aber auch verständlich war, um die Tiere nicht zu stören oder mit dem hellen Licht die Augen der Pinguine zu verletzen.
Nachdem ich die 191 kleinen blauen Pinguine bei der Blue Penguin Colony vom Fischen nach Hause kommen gesehen habe, fuhr ich noch einmal zum Hafen, wo sich ein paar kleine blaue Pinguine auf den Felsen befunden haben. Leider war es so dunkel, dass ich meine Kamera auf die maximale ISO 51.200 stellen musste. Trotzdem sind die Fotos noch einigermaßen brauchbar geworden. Mit unvergesslichen Erinnerungen ging es dann erstmal ins Bett bevor ich meine Fahrt am nächsten Morgen fortsetzen musste.
Timaru
Das nächste Ziel nach Oamaru war eigentlich Twizel, aber da Timaru viel besser zum Thema Pinguine passt folgt es nun zuerst. Also warum habe ich noch einen extra Stopp in Timaru eingelegt? Der Grund hierfür waren auch hier die kleinen blauen Pinguine die nach der Dämmerung am Strand vom Fischen ankommen. Bevor es aber zu den Pinguinen am Strand ging habe ich mir erst einmal die Voliere in der nähe des Caroline Bay angeschaut. Hier gibt es viele schöne Vögel zu sehen wie z.B. diesen Gelbhauben Kakadu oder den Goldfasan. Die Kakadus sind wirklich schlau und spaßig. Mit ihrem Schnabel hangeln sie sich durch die Gegend und hängen sich manchmal von den Zweigen der Bäume hinab. Wenn sie aufgeregt sind stellen sie ihr gelbes Gefieder am Kopf auf und sehen dann noch cooler aus. Wie findest du den Goldfasan, hat er nicht eine tolle Frisur und ein hübsches Gewand? Er sieht irgendwie aus wie ein König im Mittelalter.
Mit vielen hübschen Vogelfotos im Gepäck ging ich zum Caroline Bay, wo einige Holzstege über die Dünen am Strand führen. Das Meer hat auch hier wieder eine ganz besonders türkise Farbe. Am Abend verwandelte sich diese Farbe durch die untergehende Sonne in einen speziellen lilafarbenen Ton. Bis zur Ankunft der Pinguine hatte ich aber noch etwas Zeit, so dass ich noch ein paar Langzeitbelichtungen aufnehmen konnte. Von Timaru aus kann man auch wieder die Bergketten der Südinsel sehen.
Die Dämmerung nahte und die Schilder wiesen schon darauf hin, was es hier geben könnte. Die kleinen blauen Pinguine kommen abends zum nisten und übernachten zurück an den Caroline Bay. Man muss natürlich Abstand halten, darf keinen Blitz benutzen und muss ganz still sein, denn man möchte die kleinen niedlichen Tiere nicht stören.
Nach und nach kamen insgesamt neun kleine Pinguine aus dem Wasser, schüttelten sich und watschelten langsam zu den Dünen, wo sich ihre Nistplätze und Nistboxen befinden. Pinguine sind monogam und haben ihr ganzes Leben den selben Partner. Dies erklärt auch manchmal, dass wenn Sie aus dem Wasser kommen auf den Partner warten und dann erst zu ihrem Unterschlupf wandern. Ich habe sie schon öfters im Zoo gesehen, aber in der freien Natur sind sie nochmal viel cooler. Ein tolles Erlebnis, dass ich jedem nur empfehlen kann.
Das waren also die niedlichen Pinguine der Ostküste Neuseelands. Haben dir diese tapsigen kleinen Tierchen auch so gut gefallen? Dann lass mir doch einfach ein Kommentar dar und schreib was dir bis jetzt am Besten gefallen hat. Ich würde mich sehr freuen.