Seenlandschaften, Bergwelten und schroffe Küsten im Süden der Südinsel Neuseelands
Hach wie schön die Berglandschaften um Franz Josef herum waren, aber auch wenn es ein besonderer Ort war musste ich meine Reise fortsetzen, denn ich und bestimmt auch du, möchten mehr von dieser Welt sehen, als nur einen einzigen Fleck. Das Auto fahrbereit, alles gepackt und bereit ging es vom Lake Matheson weiter die Westküste hinunter nach Wanaka. Doch auch auf diesem Weg gab es viel zu sehen. Der erste Stopp war das Ship Creek, wo ich einen angenehmen Spaziergang am Strand unternahm. Wie schnell sich einfach die Landschaft verändert, man fährt gerade einmal 100 Kilometer und schon ist man wieder in einer komplett anderen Welt.
Über den Haast Pass und weiter in Richtung Seen Distrikt ging es zu den Blue Pools. Eine kurze Wanderung führt zu dieser tollen Hängebrücke, welche über die Blue Pools hinüber ragt. Fragst du dich auch warum die Blue Pools so heißen? Wenn man von oben ins Wasser hineinschaut kann bis auf den Grund schauen, denn das Wasser ist so klar wie im saubersten Schwimmbad und die Felsen sind unterwasser geformt wie runde Pools. Wenn es wärmer gewesen wäre, z.B. im Sommer wäre dies der perfekte Ort um im eiskalten Wasser zu baden oder sich einfach nur kurz mit den Fußen zu erfrischen.
Der nächste Stopp war am Lake Hawea der direkt neben dem Lake Wanaka liegt. Das Wasser ist auch hier faszinierend klar und sehr schön blau. Aber auch die Berge um den See herum haben mit ihren schneebedeckten Spitzen ein tolles Flair. Wenn du ein Land suchst, wo sich die Landschaft so schnell verändert wie nirgends anders, dann ist Neuseeland perfekt für dich. Genug der vielen Schwärmereien, macht euch doch einfach mit den folgenden Bildern selbst einen Einblick von dieser Landschaft. Es folgt nämlich Lake Wanaka, welcher besonders durch seinen berühmten Baum bekannt ist. Was das für ein spezieller Baum ist erfährst du im kommenden Abschnitt.
Wanaka
Angekommen und eingecheckt im schönen YHA in Wanaka war ich bereit für einen entspannten Spaziergang entlang des Sees. Viele kleine Segelboote kreuzten den See und übten so wie es aussah ein paar Manöver. Die Schwimmplattform lässt erahnen, dass man hier im Sommer schwimmen gehen kann, doch im Oktober war es dann leider recht kühl und ich genoss lieber den Ausblick anstatt eines Bades.
Wenn man dann entlang des Sees weiter geht sieht man schon einige Menschen die Fotos machen, ihre Stative aufgestellt haben oder einfach nur ganz ganz viele Selfis aufnahmen. Mir ging es nicht anders, denn ich packte zwar nicht mein Smartphone für ein Selfie aus, aber dafür das Stativ mit meiner Kamera und einem tausendfachen ND-Filter. Was es hier zu sehen gibt? Eigentlich nur einen einsamen Baum der im Wasser steht. Aber genau das macht ihn irgendwie besonders, vor allem vor dieser atemberaubenden Kulisse mit den schneebedeckten Bergen und den Wolken die am Abend schon leicht rötlich angestrahlt werden. Ich finde es einfach nur schön und habe das untere der beiden Bilder immer noch als Smartphone Hintergrund, denn es erinnert mich immer wieder an Neuseeland.
Aber es gibt auch lustiges zu sehen wie z.B. die Puzzling World in der es ein Labyrinth und andere verrückte Sachen gibt. Der perfekte Ort für ein paar „schräge“ Fotos und vor allem so schön bunt. Da ich dann noch etwas Zeit hatte ging ich noch den Mount Iron hinauf, von wo man eine mega Aussicht über Wanaka und dessen See hat. Wandern ist einfach das tollste was man in Neuseeland machen kann.
Arrowtown
Von Wanaka ging es dann wieder weiter nach Queenstown, aber es stand noch ein Stopp in Arrowtown, einer alten Goldgräberstadt, auf dem Plan. Die kleinen Gebäude in der Innenstadt sehen wirklich aus wie in einem Western, sind aber hauptsächlich mit Souvenirläden und Restaurants gefüllt. Geht man jedoch aus der Innenstadt heraus findet man Straßen gesäumt von Bäumen voll mit Kirschblüten, eine hübsche kleine Kirche und viele Wanderwege entlang des Flusses, in dem man theoretisch auch Gold schürfen kann, denn man kann sich in Arrowtown auch entsprechendes Goldgräber Equipment ausleihen. Würdest du es versuchen und auf den großen Fund hoffen?
Queenstown
Queenstown ist eine meiner Lieblingsstädte in Neuseeland und ist bekannt für Aktionsport und gemacht für Adrenalin Junkies. Ich persönlich finde das Ufer entlang des Sees besonders schön und habe dort sehr gerne Zeit verbracht. Um auch mal etwas mehr vom See zu sehen habe ich eine Cruise über den See mitgemacht und viele tolle Ausblicke auf die Landschaft gehabt. Wieder zurück im Hostel, dem Jucy Snooze, einem Kapselhostel, konnte ich nach einem langen Tag gut entspannen. Wenn einen dann doch der Hunger treibt ist der Fergburger, die Adresse für Hamburger in Queenstown. Es gibt eine Vielzahl von Burgern und diese schmecken einfach super gut. Die Öffnungszeiten sind von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr nachts und es ist eigentlich immer etwas los und zu den Spitzenzeiten bildet sich auch eine lange Schlange. Wenn es dann doch etwas Süßes sein soll ist das Eis und der Kaffee bei Patagonia direkt am See perfekt.
Der See ist aber zu gleich der Lebensort von vielen Tieren. Ich kann kaum an Möwen vorbei gehen ohne ein Foto zu schießen, denn sie posen immer so toll und dann auch noch vor so einer schönen Bergkette. Viel schöner war dann aber dich die super süße Entenfamilie mit ihren vielen kleinen Kücken. Die Mutter passte gut auf die Kleinen auf, denn es gibt doch leider sehr viele Touristen die direkt auf die Tiere zu gehen und keinerlei Abstand halten, mich regt sowas immer auf.
Es gibt in Queenstown einen schönen Berg auf den eine Seilbahn hinauf führt, wenn man sich jedoch das Geld sparen möchte (ca. 24€) kann man auch die ca. 450 Höhenmeter hinaufwandern. Für jeden der gerne wandert ist dies definitiv die bessere Alternative und man tut auch noch etwas für seine Fitness. Der Ausblick von oben belohnt dann direkt für die Anstrengungen der Wanderung. Für alle Adrenalin Junkies kann man auch hier Bungy jumpen, die unzähligen Zipplines hinunterrasen oder die Rennrodelbahn nehmen. Da ich letztes Jahr in Queenstown schon zwei mal Bungy jumpen war sparte ich mir das Geld, denn es ist wirklich nicht günstig. Ich genoss noch etwas die Aussicht, aß eine Kleinigkeit im Restaurant und wanderte anschließend wieder hinab in die Stadt.
Wenn man den Tag perfekt ausklingen lassen möchte eignet sich dieser ruhige Ort am See perfekt dafür. Er liegt direkt bei den Queenstown Gardens aber nicht in Richtung der Stadt sondern davon abgewandt. Der Sonnenuntergang und vor allem die Dämmerung über den Bergen und dem See machen die folgenden drei Fotos zu etwas ganz Besonderen. Das dritte Foto ist eine drei minütige Langzeitbelichtung. Dies ist immer sehr spannend, denn das erste Ergebnis sieht man erst nach sechs Minuten. Wenn die Belichtung nicht passt ist eventuell der richtige Moment verloren, daher bin ich umso erfreuter, dass es funktioniert hat.
Invercargill
Wenn man in Invercargill ankommt denkt man, dass die Gebäude nicht die Neusten sind, läuft man aber durch die Stadt findet man einige schöne Gebäude wie z.B. diesen hohen Wasserturm oder einfach viele Gebäude die mit Streetart dekoriert sind. In der Innenstadt stehen jedoch leider auch viele Geschäfte leer was das Flair etwas zerstört. Hiervon ließ ich mich aber nicht abbringen und machte mir erstmal etwas zu Essen in meinem neuen Hostel für zwei Nächte, dem Southern Comfort. Von hier aus startete ich dann zum Kino, denn Abwechslung muss auch mal sein und schaute mir den Film „The Joker“ an.
Der botanische Garten im Queens Park ist das Grüne Zentrum von Invercargill. Ich genoss hier mehrere Stunden, indem ich einfach durch den Park lief, mich hier und da hinsetzte und die verschiedenen Abschnitte durchquerte und bestaunte. Neben einigen hübschen Blumen, Bäumen und Sträuchern findet man zudem eine Vielzahl an verschiedenen Tieren. In einem kleinen Tierpark saßen zwei Wallabies auf der Wiese und neben dran grasten Schafe und Ziegen. Aber auch die Farben der Vögel sind so schön anzuschauen, denn z.B. der Tui glänzt in einem faszinierenden grünblau. Von Invercargill fuhr ich dann am Abend noch schnell nach Bluff, denn wenn ich Reise möchte ich so viel wie möglich sehen und dann auch Orte besuchen, die ich vorher nicht auf dem Plan hatte.
Bluff
Das Örtchen Bluff befindet sich ganz unten im Süden Neuseelands. Von hier aus sind es ganze 5133 Kilometer bis zum Äquator und nur noch 4826 Kilometer bis zum Südpol. Viel verrückter ist dann nur noch die Entfernung nach London die bei fast 19.000 Kilometer liegt. Vom Bluff Hill Lookout hat man eine super Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Nur die vielen kleinen Sandfliegen störten dann die Stimmung, also fuhr ich wieder hinab und machte mich auf zum Stirling Point und vor allem zum Stirling Point Lighhouse.
Das Stirling Point Lighhouse war dann das Highlight an diesem Tag. Die Sonne ging langsam unter und tauchte den Himmel in einen schönen orangenen Farbton. Mit ein paar Langzeitbelichtungen beendete ich den Tag und konnte auch noch ein Schiff vor dieser Kulisse einfangen, welches sich dann doch etwas schneller als der Leuchtturm bewegte.
Catlins Forest Park
Das Wetter war zwar nicht das Beste, aber auf dem Weg nach Dunedin wollte ich unbeding den Catlins Forest Park erkunden. Die Catlins erstrecken sich nahezu über die komplette rechte untere Ecke der Südinsel und sind ein Naturparadies, in dem es vor allem viele Wasserfälle gibt. Nachdem ich am Curio Bay leider auf Grund des Regens kaum Fotos machen konnte und auch keine Pinguine gefunden habe, fuhr ich schnell weiter zu den McLean Falls. Es führte ein schöner kurzer Weg durch den Wald zu dem Wasserfall. Wie immer packte ich mein Stativ, meine ND-Filter und natürlich meine Kamera aus, baute alles auf und schoss ein paar Langzeitaufnahmen. Das Wasser sieht dann nämlich aus wie weich fließende Seide, was bei Wasserfällen besonders hübsch ist.
Weiter entlang der einsamen Straße ging es hinauf auf den Florence Hill Lookout. Dort grasten fröhlich die kleinen Lämmchen und ich machte eine kurze Pause und genoss die Aussicht. Manchmal muss man einfach kurze Pausen einlegen und die Landschaft bewundern. Wie du mittlerweile mitbekommen hast ist die Landschaft Neuseelands egal wo man sich befindet sehenswert und traumhaft schön.
Und so geht es auch bei den Matai Falls weiter mit einer traumhaften Landschaft. Der Weg durch einen urzeitlich anmutenden Regenwald war schon mega, aber die Matai Falls haben dies noch einmal getoppt. Mit den moosbewachsenen Felsen und den abgebrochenen Ästen war die ganze Bildkomposition einfach perfekt.
Nugget Point
Mit vielen Langzeitbelichtungen der Wasserfälle auf dem Speicher der Kamera fuhr ich weiter zum Nugget Point Lighthouse. Mein Auto abgestellt, einen Regenschirm ausgepackt und die Kamera im Anschlag wanderte ich die ca. ein Kilometer lange Strecke hinauf zum Leuchtturm. Die Fotos des Leuchtturms kennt man ja bereits von vielen Social Media Accounts aber es in Echt zu sehen ist immer wieder toll, denn ich mache mir lieber nochmal mein eigenes Bild von Allem. Den Namen „Nugget Point“ hat dieser Punkt auf der Landkarte aufgrund der Felsformation hinter dem Leuchtturm, die Nuggets die aus dem Meer hinausschauen. Das Wasser hat auch hier eine besonders türkise Farbe die eher an die Karibik erinnert als an Neuseeland, ich feier so Ausblicke wirklich immer.
Das war also der südlichste Süden der Südinsel Neuseelands, näher kommt man außer auf Steward Island von Neuseeland aus nicht an den Südpol heran. Jetzt geht es die Ostküste hinauf und was es dort tolles gibt siehst du im nächsten Blog, ich sag nur soviel es geht um pinguintastische Tiere, die einem das Herz erwärmen und jeden mit ihren kleinen tapsigen Schritten verzaubern.