Weiße Sandstrände, türkises Wasser und eine Landschaft die dich träumen lässt 🙂
Jeder Abschied ist schwer und so verließ ich Kaikoura, meinen absoluten Lieblingsort in Neuseeland und machte mich auf gegen Norden. Die Landschaft sollte nicht minder schön werden, denn es ging nach Picton zu den Marlborough Sounds. Auf dem Weg dorthin kam ich an Blenheim vorbei, einer kleinen Stadt nahe Picton mit einem hübschen Platz in der Mitte. Hier könnt ihr den schönen War Memorial Clock Tower sehen, welcher am Seymour Square steht und umgeben von vielen frühlingshaften Blümchen bepflanzt war.
Letztes Jahr hatte ich die Stadt Picton garnicht besucht als ich mit der Fähre der Nordinsel angekommen war, was nach jetzigem Empfinden ein großer Fehler war. Du willst wissen warum? Dann schau dir die folgenden Bilder an und lass die Stories auf dich wirken, ich hoffe dir gefällt es genauso gut wie mir 🙂
Picton
Nachdem ich in Picton angekommen war checkte ich zuerst in ein nettes, sehr familiäres Hostel ein, die Piwaka Lodge. Diese Unterkunft war recht günstig trotz eines Vierbettzimmers inkl. Frühstück und einer Suppe mit Brot am Abend. Es war eher wie eine gemischte WG mit einer netten Gastgeberin und freundlichen Mitbewohnern. Hier sollte ich nun für zwei Nächte bleiben, was bei dem angesagten guten Wetter die beste Wahl zum Wandern und für eine Fahrt mit einem Boot durch den Queens Charlotte Sound war.
Bevor ich aber diese Pläne umsetzte ging ich zuerst zum Picton Memorial Park direkt am Wasser mit einem traumhaften Blick über die bewachsenen Bergketten im Sound. Ein paar Segelboote wiegten sich hin und her und verschönerten die Aussicht auf den, wie ein Gemälde wirkenden, Horizont. Ein wenig wie in den Fjorden von Norwegen, aber die Palmen und die Sonne machten dann doch den entscheidenden Unterschied zu diesem auch sehr schönen Land.
Der kleine Jachthafen mit einigen Wassertaxen, Aussichtsbooten aber auch sehr vielen Segelbooten war richtig schön und ließ darauf hindeuten, was die Bewohner und die Touristen in dieser Stadt gerne machen. Alles dreht sich um den Sound und das ist definitiv auch richtig so, denn ich habe selten eine so schöne Landschaft gesehen, aber dafür ist Neuseeland ja auch bekannt, einfach mega.
Vom Hafen aus gehen viele verschiedene Wanderwege ab. Einer davon führte mich zum Picton Harbour Lookout, wo ich diesen landschaftliche Aussicht auf die kleinen Schiffchen, aber auch auf die großen Fähren die zwischen Picton und Wellington pendeln hatte. Letztes Jahr genoss ich die Überfahrt mit meinem Mietwagen von Wellington nach Picton, denn auf der Cook Strait durch die die Fähren fahren, hat man neben dem Transfer auch ein tolles Erlebnis mit Aussicht. Für diese Fährverbindung bieten sowohl die Bluebridge Ferry als auch die Interislander Ferry ihre Dienste an.
Marlborough Sounds
Die Marlborough Sounds sind eine Verzweigung von Meeresarmen die sich zwischen kleinen grünbewachsenen Bergen befinden. Als Ankunftsort von vielen Besuchern der Nordinsel sind sie wirklich ein Highlight. Für mich standen eine Wanderung auf dem Snout Track und eine Schiffsfahrt auf dem Queens Charlotte Sound auf dem Plan.
Snout Track
Der Wanderweg des Snout Track startet, wenn man nicht unbedingt mit dem Auto fahren möchte, am Jachthafen von Picton und führt von dort aus erst einmal zu einem kleinen schönen Strand, dem Bob’s Bay. Nach einer kurzen Entspannungspause ging es weiter hinauf zum Queens Victoria Lookout von wo man auch eine sehr schöne Aussicht hat, was aber bei dem Track auf den ganzen Weg zutrifft. Ab und an sieht man kleine Yachten und Segelboote auf den Sounds fahren und sogar ein Kreuzfahrtschiff verließ den Hafen. Der Weg zum Snout Head war ein auf und ab, wurde aber mit einem wunderschönen Ausblick belohnt. Zurück ging es dann teils den gleichen Weg, teils über den Picton – Waikawa Track. Alles in allem war es eine tolle ca. 14 km lange Wanderung die sich sehr gelohnt hat und die ich dir definitiv empfehlen kann, wenn du mal einen Tag lang in Picton sein solltest.
Auf dem Rückweg der Wanderung traf ich dann noch auf eine Weka Mutter mit zwei kleinen Weka Kücken. Sieht das kleine Weka Kücken nicht niedlich und flauschig aus? Weka Vögel sind wie die Kiwis flugunfähige Vögel die mit ihren Dinosaurier artigen Füßen durch die Wälder stapfen. Sie sind nicht wirklich scheu und wenn man etwas unbewacht liegen lässt, könnte es vorkommen, dass sie es sich schnappen und wegrennen. Ich fand sie definitiv cool, da sie mich irgendwie mal wieder an Jurassic Park erinnert haben.
Motuara - Vogelinsel im Queens Charlotte Sound
Ein weiterer Höhepunkt des Aufenthalts in Picton war eine Cruise durch den Queens Charlotte Sound zur Bird Sanctuary Island Motuara. Auf dem Weg dorthin genoss ich den Fahrtwind und die Sonne auf dem oberen Deck des Schiffes. Die Fahrt zur Insel dauerte etwas mehr als eine Stunde und war von der Aussicht her kaum zu übertreffen. Auf der Insel konnte man einen ca. 30 minütigen Wanderweg hinauf zum Aussichtspunkt gehen und von dort aus den Blick über das türkisblaue Wasser streifen lassen, ein Traum.
Aber die Aussicht war ja eigentlich nicht der Grund warum es zu der Vogelinsel gehen sollte, denn es waren die hübschen Bewohner die man beobachten konnte. Besonders spannend war es ein paar Südinsel Saddlebacks beim spielen zu beobachten. Saddlebacks auch „Tieke“ genannt sind nur auf der Südinsel Neuseelands zu finden und mit einer Population von nur noch 700 weltweit leider sehr bedroht. Daher war es umso schöner vier Stück auf einem Fleck zu sehen. Der Tomtit (Maorischnäpper) oder auch Robin genannt, ist ein kleiner neuseeländischer Singvogel der auch sehr niedlich war und auf dem Boden herumhüpfte und nach essen suchte.
Nachdem man eine Stunde Zeit auf der Vogelinsel Motuara verbringen konnte wurde man mit dem Boot wieder abgeholt und es ging weiter zur Ship Cove. Dieser Ort wurde von Captain Cook mehrfach auf seinen Reisen besucht und wenn man sich die Landschaft anschaut kann man seine Beweggründe definitiv verstehen. Ein Denkmal für Captain Cook lässt erkennen, das dies auch ein wichtiger Punkt für die Erkundungen Neuseelands war. Von dort aus ging es entlang der Küste zurück nach Picton, doch auf dem Weg wurden noch ein paar Koffer oder auch die Post aufgenommen, da diese abgelegenen Orte sonst kaum zu erreichen sind. Dies war auch mal spannend mitzuerleben und rundete diese tolle Cruise durch den Sound ab. Von Picton sollte es, da ich mich nach dem Wetter gerichtet habe, zuerst nach Motueka gehen, da ich den Abel Tasman Nationalpark definitiv bei schönem Wetter sehen wollte. Für meine Planungen nutze ich die Wetter App „Windy“ die wirklich alles von Wind, über Regen und Wolken über den Verlauf mehrere Tage auf Stundenbasis anzeigen kann und im Vergleich zu anderen Apps auch meistens richtig funktioniert und einen sozusagen nicht „im Regen“ stehen lässt.
Motueka
Motueka gilt als Tor zum Abel Tasman Nationalpark. Die kleine Stadt liegt ca. 15km entfernt vom Eingang in den Nationalpark und bietet mit einigen netten Geschäften, Restaurants und Sehenswürdigkeiten den perfekten Aufenthaltsort, um den Trip zu starten. Ein besonderer Fotospot war das Jannie Sheddon Schifswrack, welches ich perfekt zur Abenddämmerung besucht habe, so dass der Himmel diesen farbenfrohen rosanen Farbton erhielt und die fluffigen Wolken den Himmel erleuchteten.
Als ich es mir am Strand direkt vor dem Schiffswrack gemütlich gemacht habe stapfte ein Reiher vor dem Schiffswrack hin und her und flog dann hoch hinauf und landete auf dem Bug des Schiffes. Aber dies war nicht der einzige Vogel der mich an diesem Abend überraschen sollte, denn es landete plötzlich ein Eisvogel auf den Steinen am Strand. Dieser kleine Freund knackte sich ein paar Muscheln auf und genoss so sein Abendessen. Außerhalb von Neuseeland hatte ich noch nie einen Eisvogel gesehen, was es mal wieder zu einem einzigartigen Erlebnis machte. Wenn du dich für Vögel interessierst ist Neuseeland wirklich der perfekte Ort.
Kaiteriteri
In Kaiteriteri gibt es nicht wirklich viel, aber eines ist dann doch sehr bekannt. Bei dieser Sehenswürdigkeit handelt es sich um den Split Apple Rock, einen runden Felsen der in Strand nähe im Meer liegt. Aber das an sich ist nichts besonderes, doch betrachtet man ihn fällt auf, dass er exakt in der Mitte zerteilt ist. Mit einer Langzeitbelichtung beim Sonnenuntergang wirkt der Felsen noch einmal ganz speziell, findest du nicht auch?
Aber auch tagsüber lässt er sich schön vom Wasser aus betrachten. Was bevorzugst du bei Fotos? Sofern ich die Möglichkeit habe gehe ich gerne zum Sonnenuntergang oder zur blauen Stunde fotografieren, da die Fotos so den anderen Touch bekommen.
Abel Tasman National Park
Der Abel Tasman Nationalpark ist ein ca. 225km² großes Naturschutzgebiet, welches im Norden der Südinsel gelegen ist. Bekannt von Fotos und Geschichten von anderen Reisenden wurde die Vorfreude auf ein Paradies von Stränden und Natur geweckt und ich musste diesen Track einfach gehen. Leider hatte ich keine Zeit für den ganzen drei- bis viertägigen Track also entschied ich mich wenigstens von Anchorage Bay zurück nach Marahau zu wandern. Das Wetter war traumhaft und so nahm ich das Aquataxi von Marahau für ca. 23€ nach Anchorage Bay. Das Aquataxi wurde mit einem Traktor ins Meer gezogen, von wo aus es dann zuerst ein paar weitere Mitreisende in Kaiteriteri aufsammeln sollte. Anschließend ging es dann nochmal am Split Apple Rock und an der Adele Island vorbei. Dort gab es dann auch die eine oder andere Robbe zu beobachten.
Angekommen nach einer sehr coolen und sehr schnellen 45 minütigen Fahrt landete das Boot am Anchorage Bay an, wo es erst einmal eine kleine Entenfamilie und ein paar hübsche Möwen zu sehen gab. Der Strand war richtig schön und ich ging von dort erstmal hinauf zum Pitt Head Lookout von dem man eine atemberaubende Aussicht hatte. Dies war aber durch den Te Pukatea Bay noch einmal zu steigern. Es handelt sich dabei um eine wunderschönen Bucht mit einem Traumstrand den ich einfach mal für mich alleine hatte, der Wahnsinn. Hier genoss ich einen Muffin sowie einen Apfel und beobachtete die Wellen.
Der Wanderweg führte durch die kleine Berglandschaft in Küstennähe und immer mal wieder hinab zu kleinen Buchten und Stränden. Lass einfach die Bilder auf dich wirken, denn diese sagen eindeutig mehr als ich mit Worten ausdrücken könnte. Ich bin definitiv beeindruckt von dieser Landschaft und wünsche dir, dass du es auch mal entdecken kannst.
Insgesamt war ich ca. 16 km unterwegs, habe einige Höhenmeter zurückgelegt und definitiv den ganzen Tag genossen. Es war einfach ein einzigartiges Erlebnis, das Wetter war ein Traum und wenn ich nochmal die Chance haben sollte würde ich den ganzen Track gehen.
Nelson
Angekommen in Nelson regnete es leider, was mir aber nicht den Spaß verdorben hat und ich daher zuerst den Myazu Garten besucht habe, welcher in einem japanischen Stil gestaltet ist. Nach einem kurzen Spaziergang fuhr ich zu meinem Hostel für die nächsten zwei Nächte. Wenn ihr die Streetart am Hostel seht könnt ihr euch schon denken wie modern es ist. Das Bridge Backpackers in Nelson wurde 2017 eröffnet und ist super schön. Die Betten sind bequem und die Küche mit dem Aufenthaltsraum sind mega und lassen einen sich richtig wohl fühlen. Für den günstigen Preis von ca. 13€ habe ich in einem Vierbettzimmer genächtigt und das Frühstück mit O-Saft, Kaffee, Cornflakes und Toast war bei diesem Preis sogar auch noch inkludiert.
Nicht nur am Hostel sondern in der ganzen Stadt findet man Streetart, aber auch die alten Gebäude und vor allem die Kirche sind besonders schön. Diese steht auf einem Hügel, umgeben von vielen Blumen, Palmen und Bäumen. In Nelson gibt es viele kleine Parks und einen Berg der mit Zentrum Neuseelands benannt ist. Besonders der Queens Garden und der Anzac Park hat mir gut gefallen und ich konnte dort richtig gut entspannen. Ist es nicht schön einfach mal abzuschalten und den Moment zu genießen? Genau das habe ich an diesen zwei tollen Tagen gemacht, um einfach mal wieder die letzte Zeit zu reflektieren, Daten zu sichern und ein bisschen zu schreiben.
Das war also der Norden der Südinsel, von Sounds über Nationalparks bis hin zu süßen kleinen Städtchen gab es viel zu entdecken, aber auch dieser Abschnitt ging vorbei und so setzte ich die Reise die Westküste hinab fort, denn es sollte zu den traumhaften Bergwelten und Gletschern der südlichen Alpen gehen. Komm doch einfach mit und erkunde die Bergwelten Neuseelands, ich freue mich darauf.